Die naechsten 2 Tage regnet es weiter wie aus Kuebeln. Wir bleiben im Casa Hexagon und verweilen uns mit Internet, Kochen und Kleider waschen lassen...sonst gibts hier nicht viel zu tun. Unser Versuch irgend wie Ruchmehl zu finden und richtiges Brot zu backen scheitert klaeglich. Vollkornbrot scheint hier nur als Diaetnahrungsmittel bei Verstopfung bekannt zu sein... ....aber leider sind die Leute hier nicht so verstopft...verwundert eigentlich, denn hier wird nur fettiges Cordero (Lamm) "gefressen"... .
Das Wetter beginnt sich zu bessern und wir fahren mit beinahe keinem Regen durch den Parque Pumalin nach Galeto Gonzalo weiter. Der Park ist einer der groessten in Chile und ist in privatem Besitz: Der Amerikaner und Esprit Gruender Tompkins hat sich hier seinen eigenen Nationalpark zusammengekauft. Im Park gibt es unter anderem 1000 Jahre alte Baeume zu bestaunen.
Die 6-stuendige Schifffahrt nach Hornopiren ist rel. langweilig. Nach einer Nacht in Hornopiren fahren wir wieder mal im Regen weiter. Wir haben uns entschlossen nicht nach Puerto Montt zu fahren. Dafuer biegen wir 50 km vor Puerto Montt Richtung Osten (Rio Puelo) ab. Auf dem Zeltplatz der sogar mit warmer Dusche ausgestattet ist hat es nach Aussage des dortigen Zeltplatzhoschis (Ein fetter Kerl mit Axt in der Hand) viele Leute...Wir sind zwar die einzigen und auch das Registrierungsbuch zeigt einen Besucherschnitt von 1 Person/Tag...Folglich sind in Chile viele Leute 2 und mehr/Tag.... .
Bei der TouriInfo erhalten wir einen vielversprechenden Prospaekt der die lokalen Attraktionen auf einer Karte zeigt. Wie wir spaeter herausfinden muessen taugt das Stueck Papier hoechstens zum Feuer machen (aber auch nur dann wenns gerade nicht pisst...).
Nach kurzer Radfahrt gehts mit einer weiteren Faehre ueber den Lago Tagua Tagua. Hier bekommt man etwas fuers Geld: Die Faehre faert nicht nur nahe beim groessten Wasserfall am See vorbei, sondern mitten hinein. Alle die nichts von dieser Show wussten werden "pflotschnass".
Die Nacht verbringen wir auf einem sogenannten organisierten Camping: In Llanada Grande weiss erst mal niemand etwas von einem Camping. Schlussendlich finden wir den Gesuchten und stellen unser Zelt zwischen Gaensen, Schweinen und Hunden auf. Die entsprechenden Faekalin sind auch nicht weit.... . Das Campingplatzmutterchen zeigt uns dann noch ein Haeuschen wo nach Ihrer Aussage eine Kueche drin sein soll. Nach etwas genauerer Inspektion derselben und nach dem Entdecken eines mit Eingeweiden gefuellten Topfes ist uns dann mehr nach Kotzen als nach Kochen....wir lassen dann die Kueche Kueche sein und pluendern den vollbehangenen Kirschenbaum im Garten.
Weiter gehts Richtung argentinisch chilenischer Grenze: Irgendwie verfehlen wir den idealen Weg bis zum chilenischen Polizeiposten und schuften und schieben folglich unsere Bikes wieder mal durch den chilenischen Urwald ueber Wanderwege bis zu besagtem Polizeiposten. Wir stellen unser Zelt am Ufer eines Sees auf (Lago Rocas). Wir haben genug vom Fahrradschieben und gehen mit Booten zuerst ueber den Lago Inferior (Grenze), und nachher ueber den Lago Puelo bis nach Lago Puelo (Ort). Hier gibts einen Kulturschock...Hier hats wirklich viele Leute...und auch sonst alles was wir seit nun bald 2 Monaten nicht mehr gesehen haben. Wir goennen uns eine riesige Eiscreme...yummy.. . Auf aspahltierter Strasse (was fuer eine Wohltat) gehts noch bis nach El Bolson. Das Wetter ist mittlerweile praechtig: 25 Grad und mehr...keine Wolken am Himmel. Weiter 120 km mit 1700 Hoehenmetern bringen uns nach San Carlos de Bariloche. Hier ist die Hoelle los. Mit etwas Glueck finden wir ein Hotelzimmer und staunen ab den vielen Touristen.
Gruesse
Ursula und Philippe