Ferienplanung 2014...was macht man mit vier Wochen Urlaub am Stück Ende Sommer? Warum nicht eine Radreise nach Korsika und wieder zurück. Die Idee stösst auch bei unserem Reisepartner auf Zustimmung.
So starten wir am 31. August, drei an der Zahl, zuerst mit einer Zugfahrt von Luzern respektive Zofingen über Genf nach Greboble. Das spart uns 3-4 Fahrradtage und bewahrt uns davor das Schweizer Mittelland zum x-ten mal mit dem Fahrrad zu durchfahren. Die Zugverbindung ist nahezu ideal. Man startet am morgen nicht allzu früh und erreicht Grenoble am Nachmittag nicht allzu spät. So bleibt uns genug Zeit um aus dem Alpen Grossstadt Moloch hinaus zu navigieren und einen gemütlichen Campingplatz zu finden.
Hoch über Grenoble, bereits im Vercor, verbringen wir unsere erste Nacht im Zelt auf einem "camping a la ferme" bei einem Biobauern. Eigentlich verbringen wir ja jede Nacht auf dieser Reise im Zelt...die erste einer Reise ist aber immer etwas spezielles. Bei den Handgriffen beim Aufstellen und Kochen werden viele Erinnerungen an vergangene Touren und Reisen wachgerüttelt.
Einen idealen Tagesrythmus beim Fahren haben wir schnell gefunden. Als feste Planungsvorgabe haben wir lediglich das Ziel Korsika von Nizza aus zu erreichen und den Endtermin unserer Ferien. Alles weitere wird unterwegs mehr oder weniger spontan organisiert und entschieden. So erreichen wir nach sechs Tagen Vercors, Drôme und Verdon die Mittelmeerküste. Der Zufall will es, dass wir sozusagen gleichzeitig mit der Fähre in Nizza einlaufen respektive einfahren. Eine Stunde nach unserer Ankunft stehen wir an Deck der Korsika Fähre und blicken aufs Festland zurück. An diesem Abend stellen wir unser Zelt im Dunkeln auf einem Campingplatz in Ajacio auf.
Die noch vorherrschenden hochsommerlichen Temperaturen begleiten uns auf unserer gesamten Korsika Durchquerung. So geniessen wir das Baden im Meer wie auch die angenehmen Temperaturen im Gebirge. Bei entsprechender Wahl der Strassen ist Korsika für den Radfahrer der Bergstrecken liebt ideales Terrain. Auch wenn es einmal motorisierten Verkehr gibt ist dieser durch die eng gewundenen Strassen derat langsam, dass man sich auf dem Velo nicht fürchten muss. Unsere Route führt uns zuerst der Küste entlang nach Süden bis wir den Ort Propriano erreichen. Hier verlassen wir die Küste und radeln über mehrere Pässe und einer Übernachtung im Gebirge bis nach Corte. Der Col de Vergio bringt uns zürück an die Westküste, nach Porto. Bei einem Abstecher nach Piana und zurück lassen sich die Felsformationen der Calanches bestaunen. Unser Weg führt uns weiter nördlich über Galéria nach Calvi. Nach drei weiteren Tagen erreichen wir über Saint Florent und das Cap Corse die grösste Stadt im Norden Korsikas: Bastia.
Bis hierher waren wir zu dritt unterwegs. Eugen trennt sich am folgenden Morgen von uns. Er nimmt die Fähre in Richtung Italien und reist ab dort mit dem Zug zurück in die Schweiz. Wir besteigen ebenfalls die Fähre aber in Richting Nizza.
Ein kurzes Stück der Strecke aus Nizza hinaus fahren wir gleich wie vor gut zwei Wochen aber in umgekehrter Richtung. Vor uns liegen nun die französischen Alpen mit ihren hohen Pässen. Einige davon nehmen wir auf unserer Heimfahrt unter die Räder. Col de la Cayolle, Col de Vars, Col d'Izoard und Col du Galibier zeichnen unsere Route durch die Berge. Nach dem Galibier holt uns langsam das Herbstwetter ein. Nach einer kuzen Etappe und einer Regennacht geht es weiter durch die Bauges und über Annecy und den Salève nach Genf. Hier geht nun auch für uns die Reise auf dem Fahrrad zu ende. Mit dem Zug sind wir nach kurzer Zeit wieder zu hause.
Schön war's ;-)
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