Von Malargue nach Los Andes

    Auf geteerter Ruta 40 fahren wir weiter zum Embalse Agua del Torro. Bis zur Abzweigung nach 100 km gehts flott voran. Aber ab hier wird die 40 wieder zur Erdpiste mit all ihren beliebten Eigenschaften.... . Aber was solls die 50 km bis zum Stausee sollten machbar sein. Einzig die Hitze wird heute zum wirklichen Feind des Radfahrers. Kurz vor unserem Ziel kuehlen wir uns in einem Tunnel, dem einzigen Schattenplatz seit den letzten 60 km, etwas ab. Unser Nachtlager duerfen wir beim am Stausee ansaessigen Fischerclub aufschlagen. Das Badeverbot fuer den See ignorieren wir und genissen die herrliche Abkuehlung im klaren Wasser . Der naechste Tag bringt die gleichen Bedingungen mit sich. Die Pampa del Diamante zeigt uns noch einmal ihre Zaehne. Bei gluehender Nachmittagshitze erreichen wir wieder geteerten Boden und somit auch die Ortschaft Pareditas. Unsere Pause in diesem Dorf beenden wir nachdem ein "leicht" alkoholisierter Penner nicht mehr in Ruhe lassen will.

    Tunuyan ist schnell erreicht. Wir quartieren uns in einem braucbaren Hotel ein. Hier finden wir endlich auch die lange gesuchten Ketten fuer unsere Fahrraeder!! . Zur Feier des Tages goennen wir uns ein feines Nachtessen mit einem richtig schmackhaften Salat und einer Pizza und Dessert.
    Wir beschliessen Mendoza aus "sicherheitstechnischen" Gruenden rechts liegen zu lassen und fahren direkt nach Porterillos am Anfang des Bermejo Passes. Zur allgemeinen "Freude" finden wir wieder einmal einen Zeltplatz des argentinischen Automobilclubs an: Wie es sich gehoert gibt es hier kein Graeschen um sein Zelt draufstellen, sondern eben nur Dreck und Staub. Aufgrund des rel. schlechten Wetters der letzten Tage sind hier nur sehr wenige Touristen. Das verspricht angenehme Nachtruhe. Der Regen am Abend und in der Nacht eliminiert dann auch noch die letzten Laermquellen und Asado Freraks .
    Da wir bereits etwas an Hoehe gewonnen haben werden die Temperaturen sehr angenehm. Trotz der Steigung von 1000m pedalen wir locker nach Uspallata. Allerdings laeuft uns ein leichter Schauer ueber den Ruecken als wir erkennen wem der dortige Campingplatz gehoert: Richtig Automobilclub Argentinien. Wir suchen uns das naechstbeste Hotel zum Uebernachten. Der durchs Dorf donnernde Schwerverkehr erfreut unsere Gemueter bis spaet in die Nacht hinein. .
    Eines haben wir mittlerweile gelernt, und noch viel wichtiger auch akzeptiert: Das Fahrrad hat auf den argentinischen Strassen praktisch keine Rechte. Wenn ein Camion von hinten anrollt und gleichzeitig von vorne Verkehr entgegenkommt muss man als Radfahrer von der Fahrbahn verschwinden und auf dem Kiesband am Rand balancieren bis der Brummi vorbei ist....Anderfalls riskiert man von der Strasse gedraengt oder plattgewalzt zu werden. Wer also einen Rueckspiegel am Fahrrad hat und diese goldene Regel befolgt reist auf den stark befahrenen Starassen relativ sicher.... . Nach weiteren 1500 Hoehenmetern ereichen wir in stroemendem Nachmittagsregen Las Cuevas. Wir uebernachten in einem schlossartig gebauten Gebaeude und hoffen auf besseres Wetter am Morgen....
    Das gute Wetter ist dann effektiv auch wieder da und der Ueberquerung des Bermejo Passes steht nichts mehr im Wege. Eine gute Erdstrasse fuert hinauf auf den 3800 oder 3900 oder 4200 Meter hohen Pass . Mit der effektiven Hoehe scheint es hier niemand so genau zu nehmen  . Unsere Hoehenmesser zeigen schlussendlich etwas in der Naehe von 3800 Meter an. Nach einem kurzen Halt und dem Montieren der Kaltwetterausruestung gehts bergab auf holpriger kurvenreicher Piste. Auf 3100m ist dann die "richtige" Strasse am Ostportal des 3 km langen Strassentunnels erreicht. Und dann wieder die Grenzkontrolle: Wir sind schon beinahe durch als uns der Fruechtekontrolleur auf das fehlende PAX Formular aufmerksam macht. Ohne dieses Ding geht scheinbar gar nix... Schlussendlch sind wir dann durch. Einer unserer Paesse hat sogar zwei Einreisestempel abbekommen....aber lieber einer zuviel als gar keiner... . In rasanter fahrt gehts weiter abwaerts bis wir wieder mitten im chilenischen Sommer, mit seinen 30 Grad, drinn sind. Auf dem Pass wars gerade mal 5 Grad... .
    In Los Andes suchen wir die Tourist Info. Nach X-fachem Frage finden wir sie dann schlussendlich auch: Cerrado...geil...und was jetzt.... im archeologischen Museum drueckt uns die Frau an der Kasse einen Flyer von einem Hostal in die Hand das sich schlussendlich als eine Perle herausstellt. Wir beschliessen kurzerhand hier einen weiteren Ruhetag einzulegen. Der Swimmingpool hier ist einfach zu verlockend  . Es gibt doch nix schoeneres als bei 30 Grad im Schatten etwas im Pool zu baden .

    Ursula und Philippe

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